Häufige Fragen

Wie kann ich als Pferdebesitzer:in die Hufbearbeitung optimal vorbereiten?

Eine erfolgreiche Hufbearbeitung braucht gute Rahmenbedingungen. Hier sind die Besitzer:innen gefragt.

  • Das beste Training für die Hufbearbeitung ist die regelmäßige Hufpflege durch die Besitzer:innen. Eine tägliche Kontrolle und genaue Säuberung aller vier Hufe sollte zum Alltag eines Pferdes gehören. Das Pferd sollte die Hufe hochheben können und über längere Zeit oben halten, während mit Werkzeug hantiert wird – und das alles auch von einer fremden Person zulassen.

  • Routinierte Pferde ohne körperliche Einschränkungen sollten in der Lage sein, bei der Hufbearbeitung still zu stehen. Ist dies (noch) nicht der Fall oder hat das Pferd in der Vergangenheit schon mal schlechte Erfahrungen mit der Hufbearbeitung gemacht, finden wir sicher gemeinsam eine Lösung.

  • Gerne kannst du für dein Pferd Heu für den Huftermin vorbereiten. Sollte dieses in einem Heunetz serviert werden, achte bitte darauf, dass die Maschen nicht zu eng sind – wenn das Pferd große Mühe hat, das Heu rauszuzupfen, wackelt es am ganzen Körper und tut sich umso schwerer auf drei Beinen.

  • Auch Füttern aus der Hand finde ich großartig. Hier ist nur das Timing wichtig. Ich sage dir gerne, wann ein besonders guter Moment ist, dein Pferd zu belohnen.

  • Um deinem Pferd das Stillstehen zu erleichtern, ist in der Insektenzeit eine Fliegendecke oder ein Fliegenspray dringend notwendig.

  • Während längerer Trockenperioden profitiert dein Pferd, wenn du die Hufe vor der Bearbeitung etwas wässerst. Das muss nicht unbedingt in einem Kübel sein – es hilft z.B. schon eine frühe Runde Ausreiten auf feuchten Wiesen, gewässerter Sand am Paddock oder nasse Hufschuhe.

  • Und das Wichtigste: Plane ausreichend Zeit ein – ich mache das auch. Pferde haben ausgeprägte „Stress-Antennen“ und je mehr Stress wir haben, umso länger dauert es erfahrungsgemäß.

Hufbearbeitung

Gute Vorbereitung ist die Basis einer stressfreien Hufbearbeitung; Foto (c) Jérémy Lemaire

Mein Pferd steht nicht still – ist eine Bearbeitung dennoch möglich?

Es gibt viele Gründe, warum Pferde sich bei der Hufbearbeitung schwer tun. Zum einen können Alter oder körperliche Einschränkungen dazu führen, dass die Pferde (noch) keine Balance haben oder schmerzbedingt die Hufe nicht über längere Zeit hochhalten können. Andere Pferde wiederum lassen etwa aufgrund von schlechten Erfahrungen oder Ungeduld keine Hufbearbeitung zu – hier ist Training gefragt!

Ich bin immer bereit, geduldig mit deinem Pferd umzugehen und die Hufbearbeitung für dein Pferd so positiv wie möglich zu gestalten. Zappelige Jungspunde, freche Ponies, Pferde mit wenig Ausdauer - ich begegne allen mit viel Verständnis, Geduld und der nötigen Portion Humor. Langfristig arbeiten wir gemeinsam daran, dass sie bei der Hufbearbeitung still stehen können, ohne die Beine wegzuziehen.

Bei Pferden mit körperlichen Beschwerden gibt es viele Wege, wie man eine Bearbeitung so angenehm wie möglich machen kann. Bitte informiere mich daher vorher, wenn dein Pferd körperliche Einschränkungen oder Schmerzen hat. Ich kann in diesem Fall Hilfsmittel mitnehmen (z.B. weiche Matten zum Draufstehen, einen niedrigen Hufbock, etc.) und wenn nötig extra Zeit für den Huftermin einplanen. Gerne lasse ich mir am Beginn des Termins von dir zeigen, worauf bei deinem Pferd besonders zu achten ist!

Manchmal sind in der Vergangenheit bei der Hufbearbeitung aber auch schon unangenehme Dinge passiert oder das Pferd ist aus anderen Gründen besonders ängstlich. Bitte informiere mich jedenfalls vorher, wenn dein Pferd schlechte Erfahrungen mit der Hufbearbeitung gemacht hat oder aus anderen Gründen skeptisch gegenüber fremden Menschen, Werkzeug oder neuen Situationen ist. Auch in diesem Fall kann ich das entsprechend in meiner Planung berücksichtigen und die Hufbearbeitung zu einem möglichst positiven Termin für alle Beteiligten werden lassen.

Sollte ich jedoch das Gefühl haben, dass die Hufbearbeitung zur Gefahr für mich oder andere wird, behalte ich mir das Recht vor, die Bearbeitung abzubrechen. Ich lasse dich und dein Pferd dann aber natürlich nicht einfach stehen. Sollte eine Bearbeitung (noch) nicht möglich sein, können wir sehr gerne gemeinsam über Möglichkeiten des Huftrainings sprechen, einen Trainingsplan erarbeiten oder gerne auch gleich eine Trainingssession starten. Erfahrungsgemäß wird nach einigen Trainingseinheiten die Hufbearbeitung sowohl für Pferd als auch Mensch zu einem angenehmen Termin.

Warum ist die Regelmäßigkeit bei Hufterminen so wichtig?

Fast jeder kennt die Situation: im Schuh ist ein kleiner Stein, er drückt und nervt, er muss raus - und nicht erst am Ende des Spaziergangs sondern sofort. So in etwa geht es Pferden, wenn die Hufe länger nicht bearbeitet wurden, nur können sie den Stein nicht aus dem Schuh holen. „Der Huf sieht aber eh noch gut aus“ ist kein Argument, um die Abstände zwischen den Bearbeitungsintervallen zu strecken (und meistens sehen die Hufe eben auch gar nicht mehr gut aus, wenn man weiß, worauf man achten muss).

  • Der Huf wächst 8-10 mm pro Monat. Ohne regelmäßige Kontrolle und Bearbeitung entstehen am Huf Dysbalancen, die u.a. zu Rissen und anderen Problemen führen können, die die Gesamtsituation des Hufes langfristig verschlechtern können.

  • Werden Fehlstellungen am Huf nur selten korrigiert, belastet das alle Strukturen am Pferdebein. So hat die Hufstellung direkte Auswirkungen auf Sehnen und Gelenke. War dir z.B. bewusst, dass die tiefe Beugesehne an der Unterseite des Hufbeins ansetzt?

  • Nur regelmäßig bearbeitete Hufe sind bequem für’s Pferd und tragen damit essenziell zum Wohlbefinden deines Pferdes bei. So erlebt man in der Praxis regelmäßig die große Erleichterung der Pferde, wenn am Huf nichts mehr drückt. Auch du würdest sicher nicht wochenlang in zu kleinen, unbequemen Schuhen herumlaufen wollen.

  • Im Sinne des Pferdewohls sollten Hufe daher regelmäßig, in am Wachstum und Abrieb orientierten Intervallen, bearbeitet werden. Für die meisten Pferde sind Abstände von 4 bis 6 Wochen sinnvoll. Dasselbe gilt natürlich auch für kleine Ponys.

Klein

Egal ob groß oder klein, Hufbearbeitung soll für Mensch und Pferd ein positiver Termin sein. Foto (c) Birgit Finta

Was tun, wenn zwischen den Bearbeitungsterminen Probleme auftauchen?

Sollte zwischen den Bearbeitungsterminen ein Hufproblem auftauchen, melde dich bitte gern bei mir. Ich bespreche die Situation mit dir, schaue mir gerne Fotos an und wir entscheiden gemeinsam, ob das Vorziehen des nächsten Termins notwendig ist oder ob du vielleicht selber etwas tun kannst, um dem Problem entgegenzuwirken.

Ist es sinnvoll, als Besitzer:in zwischen den Terminen die Hufe selber zu bearbeiten?

Ich ermutige meine Kund:innen, aktiv mitzuhelfen, die Hufsituation ihrer Pferde zu verbessern und sich rund um Hufgesundheit weiterzubilden. Die wichtigste Grundlage ist jedenfalls, die Hufe deines Pferdes gut zu kennen und Veränderungen zu erkennen.

Hufbearbeitung muss aber immer mit Plan erfolgen, es genügt nicht, einfach da und dort mal was wegzuschneiden. Gerne erkläre ich dir, mit welchem Werkzeug du als „Selbstraspler:in“ gut beraten bist und worauf genau bei den Hufen deines Pferdes zu achten ist.

Wenn du mehr Interesse an der Hufbearbeitung hast, empfehle ich dir gerne auch passende Hufkurse in deiner Nähe.

Mein Pferd hat ein Hufeisen verloren, kannst du das wieder draufnageln?

Nein, wenn du bei genagelten Hufeisen bleiben möchtest, muss dein Hufschmied wieder ran. Ich biete ausschließlich Barhufbearbeitung sowie Klebebeschlag an, wobei ich hier unterschiedliche Modelle und individuelle Lösungen im Gepäck habe. Gerne begleite ich dein Pferd und dich bei der Umstellung von Hufeisen auf barhuf.

Was können Kund:innen von mir erwarten?

Für gute Erfolge bei der Hufbearbeitung ist es wichtig, dass die Erwartungen der Kund:innen und die der Hufbearbeiterin gut zusammenpassen.

  • Wenn du mich kontaktierst, melde ich mich verlässlich zurück - dies kann allerdings einige Stunden dauern, da ich bei der Hufbearbeitung und im Auto natürlich nicht auf’s Handy schaue. Am besten erfolgt die Kontaktaufnahme also schriftlich. Mehr dazu findest du unter Kontakt.

  • Ich plane meine Huftouren so, dass ich möglichst pünktlich bei dir ankomme. Manchmal verzögern sich vorangehende Termine jedoch unerwartet. Sollte dies eintreten, gebe ich dir so schnell wie möglich Bescheid, dass ich mich verspäten werde.

  • Ich arbeite sehr geduldig und pferdefreundlich. Mir ist wichtig, dass die Hufbearbeitung für alle Beteiligten zu einem positiven Termin wird. Sollte ich das Gefühl haben, dass die Hufbearbeitung zur Gefahr für mich oder andere wird, behalte ich mir das Recht vor, die Bearbeitung vorerst abzubrechen und mit dir über Trainingsansätze zu reden, damit wir zu einem späteren Zeitpunkt gefahrlos weitermachen können.

  • Jede Hufbearbeitung bedeutet auch Kommunikation. Während der Hufbearbeitung gebe ich dir Informationen zur Hufsituation deines Pferdes und sage dir, was du machen kannst, um diese zwischen den Terminen zu optimieren. Gerne beantworte ich auch alle deine Fragen rund um Hufgesundheit.

  • Ich bilde mich laufend weiter und tausche mich mit Kolleg:innen aus, Hufbearbeitung und lebenslanges Lernen gehen für mich Hand in Hand.

  • Häufig kann die Hufsituation nicht allein durch Hufbearbeitung oder Hufschutz verbessert werden, sondern es bedarf Unterstützung durch Tierärzt:innen, Formen der manuellen Therapie, Fütterungsberatung oder Haltungsoptimierung. Hier gebe ich dir bestmöglich meine Einschätzung der Situation und verweise bei Bedarf auf Expert:innen in diesen Bereichen.

Und was erwarte ich von Kund:innen?

  • Die Vorbereitung seitens der Besitzer:innen ist die Basis für einen positiven Termin für Pferde und Menschen.

  • Termintreue ist mir wichtig. Ich plane meine Huftouren so, dass sowohl Wegzeiten für mich als auch Anfahrtskosten für Kund:innen möglichst gering ausfallen. Absagen im letzten Moment stellen das alles auf den Kopf und sind mit zusätzlichen Kosten für alle Beteiligten verbunden.

  • Feedback ist sehr wertvoll. Wenn dir zwischen den Bearbeitungsterminen etwas aufgefallen ist oder du für die Zeit nach der Bearbeitung etwas außergewöhnliches geplant hast (z.B. einen Wanderritt, einen intensiven Reitkurs oder Ähnliches), sage es mir bitte unbedingt. Ich kann die Bearbeitung dann entsprechend adaptieren.

  • Optimal für die Hufbearbeitung ist ein sauberer, ebener, befestigter Boden (z.B. Beton oder saubere Stallmatten) und ausreichend Licht. Als Hufbearbeiterin freue ich mich besonders über ein Dach bei Regen bzw. Schatten bei großer Hitze. Bei der Vorbereitung eines Beklebs ist ein Stromanschluss notwendig.


Informationen zum Ablauf einer Hufbearbeitung sowie den Kosten findest du im Bereich Hufbearbeitung. Wenn du mehr über meinen Werdegang und meine Ausbildung wissen willst, wirst du bei Über mich fündig. Wenn du Fragen hast, die auf der Website nicht beantwortet werden, schreib mir gerne!